Bautypologie des Volksschulhausbaues
Im Rahmen der Dissertation am kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Zürich entstand eine Bautypologie zur Bauaufgabe des Volksschulhausbaues. Ausschlaggebend für die Forschungsarbeit war das Fehlen des Gebäudetypus Schulhausbau im Standardwerk ‚A History of Building Types‘ (1976) von Nikolaus Pevsner.
Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich jedoch der Schulhausbau bezüglich Bauvolumen zur grössten und wohl auch wichtigsten Bauaufgabe der öffentlichen Hand.
Die Herausforderung dieses Forschungsansatzes liegt in der Kombination von Stilentwicklung als typischer Bereich der Architekturgeschichte mit der Gebäudefunktion als Teil der sozialgeschichtlicher Ansätze, etwa der Reformpädagogik oder der Hygieneentwicklung. Zur Publikation wurde die Forschungsarbeit erweitert und anhand der herausragendsten Volksschulhausbauten der Stadt Luzern vor 1950 dargestellt.
Schulhaus zwischen Denkmal und moderner Anlage
Als architekturhistorische Grundlagenarbeit zum Volksschulhausbau und in seiner publizierten Form zu Luzerner Schulhausbeispielen löste die Arbeit zahlreiche vertiefende Forschungsarbeiten aus. Schulbauten wurden verstärkt als Zeitzeugen nicht nur für die Architekturgeschichte, sondern auch für die Bildungsgeschichte unseres Landes erkannt.
Der Entscheid zum Erhalt und zu einer dem Denkmalwert entsprechenden Restaurierung, bzw. einem massvollen Umbau an heutige Bedürfnisse stand bei den beiden architekturgeschichtlich herausragenden Schulbauten Dula und Felsberg standen lange Zeit auf Messers Schneide.
Heute besitzt die Stadt Luzern mehrere Schulbauten mit einem herausragendem Denkmalcharakter für diesen Bautypus. Zwei Vorzeigebeispiele für eine kulturgutgerechte Restaurierung sowie für eine intelligente Anpassung an heutige Anforderungen des Schulbetriebes werden kurz im Bild vorgestellt.